Montag, 18. Januar 2016

[Rezension] Mitternachtsspitzen von Susan Elizabeth Phillips

Genre: Frauenroman
Erscheinungstermin: 09.10.2006
Verlag: blanvalet
ISBN 9783442370191
384 Seiten
Autor: Susan Elizabeth Phillips
Serie: nein




„Dem alten Straßenverkäufer fiel der Junge spontan auf, denn er passte so gar nicht in Manhattans elegantes Bankenviertel.“ – Erster Satz

Die Aufmachung:
Dieses Buch wurde schon unzählige Male und mit verschiedenen Covern verlegt. Ich besitze die deutsche Erstausgabe, die vom Cover her noch am ehesten passt. Auf allen drei Bänden ist eine blonde Frau zu sehen, obwohl die Hauptprotagonistin eindeutig schwarze Haare hat. Am dämlichsten finde ich allerdings das neuste Cover, das ihr oben seht. Das passt so gar nicht zu dem Amerika der 1860er Jahre o.O

Das Setting:
Das Buch spielt größtenteils in South Carolina kurz nach dem Krieg. Südstaaten und Nordstaaten sind immer noch ein wenig gegeneinander aufgebracht. Da ich im Prinzip auch überhaupt keine Ahnung hatte von der Kriegspolitik damals, habe ich wieder was gelernt.

Das Feeling:
Schöne Kleider, elegante Gentleman und weitläufige Plantagen. Unweigerlich musste ich an "Vom Winde verweht" denken. Auch die Charaktere drängten diesen Vergleich ein bisschen auf. Aber dazu später mehr.

Der Plot:
"Das Leben ist voller Überraschungen: Wutentbrannt reist die junge Kit Weston nach New York. Ihr Ziel: Der neue Besitzer ihrer Plantage muss weg! Doch Baron Cain durchschaut schnell, dass sein neuer Stallbursche in Wahrheit eine Lady mit teuflischem Temperament und viel Courage ist. Kurzerhand verfrachtet er die junge Dame in ein vornehmes Pensionat. Drei Jahre später begegnen sich Kit und Cain erneut. Sofort fliegen die Funken zwischen ihnen von neuem. Doch diesmal ist es nicht der Zorn, der ihre Herzen entflammt, sondern die Liebe. Das aber würden sich die beiden hitzigen Dickköpfe niemals eingestehen …" - Klappentext

Ich hatte ja zu Beginn die Befürchtung, dass dieses Buch mich schnell langweilen wird, weil es bei den anderen älteren Roman der Autorin ebenfalls so war und mich erst die neueren Werke begeistern konnten, aber es stellte sich hier schnell heraus, dass SEP einen wirklich gut durchdachten Plot gezaubert hat. Ich habe mich zwar am Anfang mit den politischen Verhältnissen etwas schwer getan, aber das hat sich im Laufe des Buches aufgeklärt und ich habe alles Verstanden, was es zu verstehen gab.

Im Mittelteil hat die Autorin mit einer schönen Liebesgeschichte aufgewartet. Ganz so wie ich es von ihr gewohnt bin. Allerdings gab es hier keine großen Überraschungen im Plot. Aber ich lese die Bücher von SEP in der Regel auch nicht, weil ich einen spannenden Abenteuerroman lesen möchte, sondern weil ich hin und wieder ein bisschen Kitsch brauche.

Und am Ende habe ich den Kitsch bekommen. Volle Breitseite. Die Autorin hält viel von den guten amerikanischen Werten. Familie, Treue und absolute Hingabe für alles. Dementsprechend kann man das Happy End immer mit ganz vielen Herzchen, Schmetterlingen und Blümchen versehen. Da ich aber wusste, was auf mich zukommt, konnte ich es recht gut ertragen.

Die Charaktere:
Kit Weston hat mich ein wenig an Scarlett O'Hara erinnert. Naja um ehrlich zu sein hatte ich sie die gesamt Zeit vor Augen, als ich das Buch gelesen habe und ich kann mir auch vorstellen, dass es der Autorin nicht anders erging. Trotzdem war ich von ihr und ihrer Schlagfertigkeit fasziniert. Ein toller Charakter, dem am wirklich alle Daumen drückt. Allein ihr penetrantes Beharren auf ihrer Unabhängigkeit hat mich etwas genervt.

Baron Cain (mein Gott ich kenne noch nicht mal seinen Vornamen) hatte meiner Meinung nach nicht ganz so viele Facetten, wie sein Weibchen, aber hat mich trotzdem ziemlich beeindruckt. Er war ein starker Charakter, an dem die Ereignisse des Buches auch nicht ganz spurlos vorbeigezogen sind.

Die Umsetzung/Schreibstil:
Wie immer sehr unterhaltsam. Vor allem die Wortgefechte zwischen den beiden Hauptprotagonistin sorgten für ein wenig Entzerrung in angespannten Situationen. Ich bin froh, dass mich das Buch wieder erwarten gut unterhalten hat, auch wenn es nicht ihr bestes Werk war.

Wenn man bereit ist, sich in die Geschichte fallen zu lassen und einfach nur ein bisschen Südstaaten-Kitsch in sich aufsaugen möchte, ist dieses Buch genau das richtige. Wer allerdings nicht viel mit Liebesroman anfangen kann, sollte die Finger davon lassen, weil er sich wahrscheinlich schnell gelangweilt fühlt.

2 Kommentare:

  1. Hey, ich habe gerad deinen Blog entdeckt und er ist echt total toll! auch das mit den Liedern ist eine echt coole Idee! :) Ich bin gleich mal Leserin geworden ;)
    Ich würde mich wirklich sehr freuen wenn du auch mal bei mir vorbeischauen würdest, Liebe Grüße Aileen :)

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    1. Huhu Aileen,

      Schön, dass es dir hier gefällt. Wenn du mal eine Empfehlung für ein gutes Album oder der gleichen hast, bin ich gerne bereit da mal reinzuhören.
      Gerne gucke ich mir auch mal deinen Blog an.

      LG
      Steffi♥

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